|
Projekt
Sisebanta Sonke – We work together!, Mpumalanga, Südafrika
Scout Association of South Africa (SASA) Mpumalanga Area
P.O. Box 425 White River 1240, South Africa
Träger:
Nangu Thina e.V., Bonn
Unterstützung der
Pfadfinderinnen und Pfadfinder beim Aufbau ehrenamtlicher
Strukturen unter besonderer Berücksichtigung von
Gesundheitsprojekten
Zielgruppe des
vorliegenden Projektes sind Kinder im Alter von 7 bis 16 Jahren
in der Provinz Mpumalanga, sowohl in den bisher benachteiligten
Gebieten dieser ländlichen Region als auch der städtischen
Townships. Die Zahl der Pfadfinderinnen und Pfadfinder beläuft
sich nach einer Erhebung aus dem Jahr 2003 auf über 4.500
Kinder.
Fehlernährung, zerrüttete
Familienstrukturen, unzureichende Hygiene-Bedingungen und
mangelnde Bildungschancen sind die Hauptkennzeichen der Situation
vieler Kinder zehn Jahre nach den ersten freien und
demokratischen Wahlen im Land am Kap der guten Hoffnung.
Ziel
des Projektes ist die Verbesserung der Lebensbedingungen von
Kindern in Mpumalanga. Mit non-formalen Bildungsangeboten in den
Strukturen eines unabhängigen und selbstorganisierten
Jugendverbandes, der weltweit über 35 Mio. Mitglieder zählt,
soll besonders die Gesundheit der Kinder verbessert werden und
der Zugang zu Bildungschancen ermöglicht werden Dies
soll durch ehrenamtliche Gruppenleiter der Scouts und Guides, die
i.d.R. Lehrer sind, erreicht werden. Pfadfindergruppen wurden in
Schulen, Kirchengemeinden oder Gemeinschaftszentren eingerichtet,
so dass eine bestehende Infrastruktur genutzt und die Anbindung
an die Community gewährleistet wird. Verhaltensänderungen
werden also nicht nur bei den Pfadfindern direkt erreicht,
sondern gleichzeitig noch in vielen anderen Lebensbereichen bei
den anderen Schülern oder Kindern der Community.
Ehrenamtliches Engagement bedarf jedoch der
professionellen Unterstützung in pädagogischer und
administrativer Hinsicht, die mit einer hauptberuflichen
Mitarbeiterin und einigen Unterstützern gesichert wird. Ein
Trainingsteam und andere Multiplikatoren („Super Scouts)“
begleiten die neuen Gruppenleiter und qualifizieren sie in einem
„Learning by doing“ Prozess.
AIDS/HIV+:
Eine große Herausforderung für alle Beteiligten, da
die Kinder tagtäglich mit den Auswirkungen konfrontiert
werden. Aufklärung und Verhaltensänderung sind wichtige
Elemente der Arbeit, die jedoch noch intensiviert werden muss und
unserer Erfahrung nach nur in einem Peer-Education Ansatz
erfolgreich umgesetzt werden kann. Hier bieten sich besonders
Camps der Scouts an, in denen sie sich, im geschütztem Raum
ohne Erwachsene, austauschen und voneinander lernen können.
WASSER: Die Ressource Wasser ist knapp und wird
noch zu oft verunreinigt. Die Pfadfinder möchten gerne
Aufklärungskampagnen für die gesamte Provinz starten,
die Kinder zum Schutz des Wassers und zum sparsamen Umgang damit
befähigt. Studenten der Uni Eichstätt, Fachrichtung
Umweltmanagement, und NGOs in diesem Bereich werden Fachwissen
einbringen und modellhaft eine Kampagne entwickeln.
SCHUL-/GEMÜSEGÄRTEN: Auch im Jahre 2004
kommen immer noch viele Kinder in Südafrika hungrig zur
Schule. Für sie gibt es eine Schulspeisung, die jedoch nur
aus ein wenig Maisbrei und Soße besteht. Diese mangelhafte
(Fehl-)Ernährung verursacht viele Folgekrankheiten und
verhindert konzentriertes Lernen. Deshalb haben die Pfadfinder in
einzelnen Schulen Gemüsegärten eingerichtet, die mit
dem einen Teil des Ertrags den Speisezettel der Kinder bereichern
und mit dem anderen Teil Rücklagen für die nächste
Vegetationsperiode erwirtschaften bzw. Ausgaben der
Pfadfindergruppe decken. Dieses Projekt soll Schulen landesweit
ermöglicht werden. Hierzu sind Regensammelsysteme,
Gartenwerkzeuge und Zaunmaterial notwendig. Die Beratung und
Betreuung wird durch die NGOs ECO-Link und SASA gewährleistet.
In einzelnen Gärten sollen Versuche mit Medizin- und
Färberpflanzen unternommen werden. Im Falle des
erfolgreichen Anbaus und der Vermarktung ergibt sich hier eine
gute Möglichkeit, einkommensschaffende Maßnahmen
landesweit zu starten.
TRAININGSZENTRUM. Die Scout
Hall von White River wird derzeit schon als Ort für
Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen genutzt, ist jedoch
nicht an die Bedürfnisse von Seminaren und Kursen angepasst.
Zwei benachbarte Gebäude auf dem Grundstück könnten
instand gesetzt werden und für die SCOUTS und GUIDES nutzbar
gemacht werden. Langfristig soll hier ein Begegnungszentrum mit
Bildungsangeboten und Sozialstation entstehen.
All diese
Projektmodule sind für die Zukunft der Kinder in Mpumalanga
von großer Bedeutung und ermöglichen ihnen, ihre
Gesundheit zu stärken und ihr Leistungspotential zu
erkennen. Das neue Südafrika soll auch den Kindern in den
bisher benachteiligten Gebieten die Chancen geben, die die Kinder
der Weißen und die der städtischen Zentren schon jetzt
haben. So kann Landflucht verhindert werden.
Zur
Durchführung der Projektmaßnahmen sind in besonderer
Weise die Transportkosten zu berücksichtigen – das
größte Hindernis für Entwicklung, da viele
Schwarze kein Auto besitzen und der ÖPNV nicht existent ist.
Die Angebote müssen also zu den Menschen kommen, wenn diese
nicht zu den Angeboten kommen können.
Schulungsmaterialien, Unterkunft- und Verpflegungskosten
sowie externe Referenten stellen den Hauptkostenfaktor für
Seminare und Bildungsmaßnahmen dar.
Für die
Gemüsegärten sind Wassersammelsysteme (Regenrinnen,
Wassertanks) Zäune und Gartenwerkzeuge die
Hauptkostenfaktoren.
Ebenso sind Personalkosten, die
Ausstattung mit Büromaterial, Spielen, pfadfinderischem und
didaktischem Material Teil des vorliegenden Projektantrages.
Alle Maßnahmen sind modulartig aufgebaut und werden
auf die 4 Distrikte verteilt.
©
Aktion Tagwerk http://www.aktion-tagwerk.de/
|