HIV-Prävention bei den südafrikanischen Pfadfinderverbänden

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Derzeit schätzt das südafrikanische Gesundheitsministerium die HIV-Infektionsrate bei Kindern und Jugendliche auf über 50%. Tendenz: steigend.
 
Dieser Tendenz kann nur durch massive Präventionskampagnen entgegengewirkt werden.
Eine Herausforderung für die großen Jugendorganisationen, zu denen natürlich die Pfadfinderverbände in Südafrika, Southafrican Scout Association (SASA) und Girl Guide Association of Southafrica (GGASA) gehören.
 
Als Partner unterstützt die Pfadfinderverbände bei dieser Aufgabe:
Auch bei den von uns mit initiierten Aktionen ist die HIV-Prävention immer öfter wichtiger Themenschwerpunkt.
 


Neben anderen Themen haben wir viel Neues zum Thema HIV und AIDS gehört. Dies ist ein Schwerpunktthema der GGASA in Mpumalanga und anderen Areas.
Wir hoffen, daß durch diese Kampagne ein bewußtsein für das Problem in der Gesellschaft geschaffen wird. Dies ist dringend erforderlich, da die Menschen erst jetzt zu verstehen beginnen, wie ernst dieses Problem für ihr ganzes Land ist.

 
Aus einem Bericht der GGASA über die African Conference der Girl Guides in Kapstadt.

 

Die Scout Association of South Africa widmet der AIDS-Prävention eine eigene Homepage:
SASA Scouting and the worldwide campaign against HIV / AIDS

In den Gruppenstunden arbeiten die Jugendlichen das Thema im Rahmen eines Badges.
Dazu gibt es ein Faltblatt als Arbeitshilfe.
Den Gruppenleitern steht dazu eine didaktische Arbeitshilfe (PDF) zur Verfügung.

Faltblatt als JPG

Beide Pfadfinderorganisationen thematisieren HIV und AIDS in ihren Schulungen für GruppenleiterInnen, in den Gruppenstunden, bei Lagern und Elternveranstaltungen.

 

Schwester Heidi von der Missionsstation in Kamshlushwa berichtet, daß sie nun jede Woche 40-60 Tote beerdigen. Der Besuch von Beerdigungen ist einer ihrer Hauptbeschäftigungen heutzutage. Und dann ist da noch die viele Arbeit mit der Sorge für die Kranken, die ihren Job verlohren haben. So haben viele Familien ihren Ernährer verlohren. Dazu kommen die hohen Kosten für Pflege und Medikamente. Obwohl die südafrikanische Regierung den Prozess gegen die pharmazeutische Industrie um billigere Generica gewonnen hat, bekommen nochimmer viele Kranke nicht die notwendige Hilfe.
 
Schwester Heidi, eine Ordensschwester um die 65, betreut eine Missionsstation in Kamshlushwa, nahe der Grenze zu Mosambique. Kamshlushwa ist ein ehemaliges Flüchtlingscamp mit hoher Arbeitslosigkeit und vom Staat vernachlässigter Sozialversorgung.
Entnommen aus: NT-Newsletter, Issue 11. Übersetzung: Ralf Feldhaus

 

hat das Thema zusammen mit den Pfadfindern in seinen Summercamps thematisiert und eine Laienspielgruppe eingeladen (2000) und Workshops zum Thema angeboten (2002):

... so haben wir z.B. mit den Teilnehmern (von 10 Jahren bis 49 Jahren) ein Spiel zu Aids gemacht:
Jeder bekam eine Tasse mit einer milchigen Fluessigkeit und einem Zettel an der Seite in die Hand gedrueckt.
Auf dem Zettel standen Dinge wie "Ich moechte keinen Sex vor der Ehe" oder "Ich moechte mindestens drei mal am Tag Sex" und alle Variationen dazwischen. Vier der Tassen hatten Aids, d.h. die Fluessigkeit war unsichtbar speziell präpariert. So fing die Cocktail Party dann an und mit jeder/m mit dem wir "Sex hatten" wurde die Fluessigkeit getauscht (Tasse hin und her gießen). Am Ende des Spiels wurde ein AIDS-Test gemacht und eine weitere Fluessigkeit in die Tasse gegeben. Man konnte dann erkennen, ob man Aids hatte oder nicht. Das Verhaeltnis war dann etwa 50 zu 10.
Super Spiel, sehr einleuchtend und ich glaube auch sehr aufklaerend, denn danach haben die Kinder ziemlich viel Fragen über Sex gestellt und das war gut auch wenn es manchmal peinlich war.

 
Aus dem Bericht von Stefan Kaltt, einem Mitglied der Nangu-Thina Projektgruppe über das Summercamp 2001 der Girl Guides

 
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